Test: DJI Mavic Air 2 Fotomodus
im Vergleich zu der Phantom 4 Advanced / Pro
Lesezeit: 8min
Was bringt die 48 Megapixel Auflösung der DJI Mavic Air 2 wirklich?
Diese Frage hat sich mir gestellt als ich zur Vorstellung der neuen Drohne die Specs gelesen habe. Bis jetzt mache ich
Luftaufnahmen mit der DJI Phantom 4 Advanced. Der Video Modus ist für mich zweitrangig und wird hier auch nicht
genauer betrachtet.
Die 48mp sind leider nur ein „Marketingwert“ und werden durch Interpolation erreicht. Die tatsächliche
Auflösung des ½“ Sensors beträgt 12 Megapixel. Ich habe die Qualität der RAWs mit denen der Phantom 4 Advanced
verglichen.
Die Rohdaten gibt es auch zum Download, damit Du dir selbst ein Bild davon machen kannst.
Ich habe absichtlich ein bewölktes Wetter für den Vergleich gewählt um störende, harte Kontrastkanten zu vermeiden.
Flughöhe der Aufnahmen waren 30m, die Position der Drohnen wurde über einen Fixpunkt am Boden abgeglichen.
Der erste Vergleich der RAW Daten war ernüchternd. In der 100%-Ansicht rauschen die Aufnahmen der
Mavic Air 2 selbst bei ISO 100 recht stark. Die Schärfe und der Detailgrad ist auch nicht grad so berauschend bei
100%, aber schau selbst.
48mp RAW - Mavic Air 2
20mp RAW - Phantom 4 Advanced
100% Ansicht - Mavic Air 2
100% Ansicht - Phantom 4 Advanced
Zum einen fällt schnell auf, das die neue Mavic Air 2 im 4:3 Format aufnimmt sobald 48mp RAW aktiviert ist.
Außerdem ist der Bildwinkel etwas enger als bei der Phantom 4 Advanced.
Hier kannst Du die beiden RAWs downloaden.
Doch so schnell wollte ich an dieser Stelle nicht aufgeben. Die Frage ist, wie sieht das Foto aus der Mavic Air 2 aus
wenn es auf die 20 Megapixel der Phantom 4 Advanced runter skaliert ist?
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu schaffen, habe ich zuerst die Farben, Kontrast und den Weißabgleich angepasst.
Außerdem habe ich beide Fotos zugeschnitten um den gleichen Bildausschnitt zu haben.
Skalierungsmethode: Photoshop - Bildgröße (Bikubisch schärfer)
100% Ansicht - Mavic Air 2
(bearbeitet und skaliert)
100% Ansicht - Phantom 4 Advanced
(bearbeitet)
Jetzt fehlt es in der Bildmitte nur noch etwas an Schärfe und Klarheit. Diese kann im RAW-Konverter oder Photoshop
leicht angepasst werden. So ist am Schluss der Unterschied so gering das er zu vernachlässigen ist. Je weiter es zum
Bildrand geht desto weniger ist der Unterschied. Nach dem Schärfen sind die Ränder der Mavic Air 2 sogar etwas
besser als bei der Phantom 4 Advanced Aufnahme.
Mein Fazit:
Bei guten Lichtverhältnissen und ISO100 ist das finale Bild ohne nennenswerten Unterschied. Der Prozess dort hin
ist jedoch etwas umständlicher. Aber mit den passenden Presets im RAW-Konverter (leichtes überschärfen bei 100%) ist
ein schneller Export möglich, der in den meisten Fällen ausreicht. Um die letzten Reserven rauszuholen macht es
aber Sinn den Weg über Photoshop zu gehen.
Meine persönliche Einschätzung ist, dass das Objektiv bei einer fixen Blende von 2,8 besser auf den Sensor der
Mavic Air 2 optimiert ist, und somit die Bildränder am 12mp Sensor besser auflösen als die 20mp der Phantom 4
Advanced.
Die neue Mavic Air 2 ist für mich ein sehr guter Kompromiss zwischen Mobilität und Qualität.